Verkehr
Mobilität in der Natur
Verkehr ist Leben, Austausch, Kommunikation, Überwinden von Grenzen. Ökologisch denkenden Menschen, wie mir, erscheint der heutige Verkehr oft als überflüssiges, aufgeblasenes Phänomen. Aber vergleichen Sie einfach mal den Menschlichen Organismus mit einer Stadt, dann stellen Sie fest, dass fast 10% des Körpergewichtes aus Blut besteht, das Gewicht der Adern noch nicht mitgerechnet. Das sind die Hauptverkehrsadern des Körpers. Der weitaus größte Teil des Körpers besteht weiterhin aus Wasser, welches überwiegend wieder reine Transportfunktionen hat. Der Verkehr nimmt also auch in Organismen einen bedeutenden Stellenwert ein. Dennoch fahren im Körper die zu transportierenden Stoffe nicht um sonst in der Gegend herum oder organisieren die Strecken unnötig lange, weil Mobilität in der Wirtschaft gerade "angesagt" ist. Transport-Effizienz ist im Falle des Körpers gleichbedeutend mit Wohlergehen und Leistungsfähigkeit.
Dient Mobilität dem Menschen?
Und im gesellschaftlichen Leben ist Mobilität an sich schon ein Maß für Wohlergehen und Leistungsfähigkeit? Dienen unsere Verkehrsmittel, allen voran das Auto, noch in erster Linie dem Menschen, oder dient bereits der Mensch den Verkehrsmitteln?
In einer Metropole wie beispielsweise München zieht es immer mehr Menschen hinaus ins Grüne, weil da die Verkehrsdichte nicht mehr so hoch ist. Dafür fahren sie jeden Tag mit ihrem Auto durch ehemals grüne Randbezirke zwischen ihrem neuen Domizil und der Metropole, um die Strecke zu überwinden und machen ganz nebenbei die ehemals grünen Randbezirke so ungemütlich, dass deren Bewohner abermals versucht sind, noch weiter in die Peripherie zu ziehen. Das Spiel setzt sich solange fort, bis die Fahrzeiten eine Grenze der Akzeptanz erreicht haben und die eingetretenen Staus die Fahrzeit abermals verlängern. Ist der Ärger groß genug, baut die zahlungsunfähige Stadt mit Krediten und Fördermitteln Hochgeschwindigkeitstunnels durch die Stadt. Zusammen mit zwischenzeitlich stärkeren PKW-Motoren und reduziertem Geräuschpegel im Fahrzeuginnenraum lässt sich die Spirale dann noch eine weitere Windung nach außen drehen. Die Zersiedelung nimmt auch heute noch Jahr für Jahr zu. Millionen Pendler fahren täglich über 100 km nur für die Arbeitswege.
Die Analogie der Ineffizienz
Die Ineffizienz bei der Ausbeutung der Ressourcen hat ihre sinnfällige Entsprechung im Umgang mit unseren menschlichen Ressourcen. Einen erheblichen Teil unserer Wirtschaftskraft (und somit inderekt unsere Arbeitszeit) stecken wir in Autos, in denen wir einen erheblichen Teil unserer Zeit verbringen, um uns in der Folge der kollektiven Mobilität in unserer Heimat nicht mehr heimisch zu fühlen, weil der Verkehr eine solche Belastung darstellt. Die Freude des Jahres stellen die wenigen Wochen Urlaub dar, in denen wir unter Überwindung vieler tausender Kilometer in idyllische, abgelegene Orte fahren oder fliegen.
Kommunikation und Überwinden von Grenzen?
Und im Urlaub, dessen Organisation ein großer Reiseveranstalter übernommen hat, treffen wir wieder auf die Westeuropäer unseres Kulturkreises. Die Zahl der Weltreisenden, die sich auf freundschaftliche Kontakte in andere Länder und Kulturen eingelassen hat ist extrem gering, gemessen an der Zahl der Pauschal-Weltreisenden. Durch Terrorismus-Angst und Bürokratie-Barrieren wächst die Grenze zwischen den Kulturen weiter und wird nur noch physisch im klimatisierten Jet überwunden. Mobilität wird äußerlich konsumiert, während die geistige Mobilität rapide sinkt und die Angst vor dem Fremden wächst.
Mobilität im Dienste des Menschen
Wie wir sehen, zahlen wir inzwischen an die Mobilität einen Tribut, der nicht mehr unbedingt im gesunden Verhältnis zum Nutzen steht. Dieser Tribut wird teilweise von allen Bürgern gezahlt, unabhängig vom eigenen Verhalten (Beeinträchtigung des Landschaftsbildes, Einschränkung der Bewegungsfreiheit nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer, Geräuschbelastung, Luftverschmutzung, etc.). Wie wir aber oben gesehen haben, zahlen die Verursacher einen erheblichen zusätzlichen Tribut, indem sie mit großem zeitlichen und finanziellen Aufwand einen oftmals fragwürdigen Mehrwert schaffen. In diesem Sinne kann eine effizientere Organisation der Mobilität die Lebensqualität steigern.
Wem es gelingt, den Freundeskreis, die Arbeitstelle und einen großen Teil seiner Freizeitaktivitäten in der Nähe seiner Wohnung zu organisieren, der lebt demnach privilegiert. Diese effiziente Organisation der Wege lässt sich in der Regel nicht ohne gewisse Bemühungen erzielen. Wenn man bedenkt, dass die Zeit auf dem Arbeitsweg der Freizeit genaus so verloren geht, wie Überstunden in der Arbeit, dann lohnt es sich vielleicht, nach Möglichkeit die Arbeitsstelle in der Nähe des Wohnortes zu suchen, oder wenn dies nicht möglich ist, in die Nähe der Arbeitsstelle zu ziehen. Es ist auch durchaus Möglich, bei der Anbahnung und Pflege von freundschaftlichen Kontakten die räumliche Nähe zu berücksichtigen, also Freundschaften in der Nähe bevorzugt zu pflegen. Dafür können Freundschaften im räumlichen Umfeld intensiver gepflegt werden, als Freundschaften in eine entfernte Stadt. Effiziente Organisation der Mobilität hat also etwas mit der Gewichtung des Wertes "Nähe" zu tun, bringt als Lohn wiederum eine Entspannung des Lebens mit sich.
Optimierung der Wege als Form der Effizienz
Vielleicht hätten Sie sich eingangs dieser Seite ein Pladoyer für öffentliche Verkehrsmittel erwartet, oder für das 1-Liter-Auto, welches die Automobilindustrie doch sicher seit Jahren in der Schublade hält (Dass ich nicht auf das Wasserstoffauto setze, ahnen Sie vielleicht schon)?
Wie so oft, so besteht auch bei der Mobilität das größte Effizienzpotential, wenn vom Ursprung an gedacht wird, also beim entstehen des Bedarfs nach Mobilität. Und auch bei der Mobilität ist es so, dass zwar durchaus Verkehrsmittel mit unterschiedlicher ökologischer oder gesellschaftlicher Belastung vorhanden sind, aber die "rundum-sorglos-Mobilität" gibt es ebensoweinig, wie die "rundum-sorglos-alternativ-Energie". Unter bestimmten Umständen verursachen sogar vier Personen mehr CO2, wenn sie mit dem Mountainbike beispielsweise 100 km fahren, als wenn sie mit einem 3-Liter-Auto die selbe Strecke bewältigen (Siehe Bilanz der Radler). Diese provokante Rechnung stellt nicht in Frage, dass das Fahrrad das ökologischste Verkehrsmittel ist. Sie deutet aber an, dass selbst Muskelkraft ökologisch fatale Folgen hätte, wenn sie so maßlos verwendet würde, wie Erdöl.
Die Verkehrsmittel im einzelnen
Das (Verkehrs-) Flugzeug
Flugzeuge benötigen pro Personenkilometer je nach Berechnungsgrundlage mehr oder weniger Energie, als PKW. Zwei Umstände erhöhen die Schädlichkeit der Flugzeuge jedoch enorm: Zum einen legen Flugzeuge in kurzer Zeit so große Strecken zurück, dass eine einzelne Reise schnell so viel Kilometer frisst, wie sie andere Autofahrer im ganzen Jahr zurücklegen. Zum Anderen werden Schadstoffe in Schichten der Atmosphäre ausgestoßen, in denen sie kaum abgebaut werden können, oder in denen sie durch andere chemische Mechanismen die Treibhauswirkung verstärken. Das Flugzeug ist vermutlich aus ökoligischer Sicht das schädlichste Verkehrsmittel, wenn man von exotischen Transportarten absieht, die in der Menge keine Rolle spielen.
Das Auto
Der Lupo 3L war aus ökologischer Sicht eines der besten Autos.
In seinem Energiehunger und seiner ökologischen Schädlichkeit kommt gleich nach dem Flugzeug das Auto (oder je nach Betrachtung sogar noch davor). Das gilt leider trotz Katalysator, Rußfilter und Euro3 bis 5 auch noch heute unverändert. In vielerlei Hinsicht hat die Schädlichkeit im Laufe der Jahrzehnte sogar noch zugenommen: Das reine Verkehrsvolumen hat sich in den letzten Jahrzehnten vervielfacht. Die Folge ist unter anderem weiterer Landschaftsverbrauch.
Der Verbrauch der Autos hat trotz deutlich besserer Motorentechnologie nicht abgenommen. Wenn die Autos heute so leicht und klein wären, wie in den Siebziger Jahren, aber die Motortechnologie und die Aerodynamik von Heute hätten, wäre das Drei-Liter-Auto heute der Standard. Mit heutiger Werkstofftechnologie wären die Autos bei gesteigerter Sicherheit sogar erheblich leichter als damals. Bei ernstem Interesse ist auch ein 2-Liter-Auto mit attraktiven Eigenschaften machbar, wie das Loremo-Projekt gezeigt hatte.
Leider hat aber im Gegenteil die Fahrzeuggröße und das Gewicht drastisch zugenommen. Kleine Autos, wie der "Ur-Polo", die damals allen Ansprüchen genügten, werden heute besprochen, als würden sie die Würde der Passagiere beeinträchtigen. Während früher Familien mit dem Käfer in Urlaub fuhren und zur Not das Gepäck auf dem Dach befestigten, wird heute ein Kleinbus gekauft, sobald ein Kind erwartet wird. Die Autos, die nominell der gleichen Klasse wie früher der Polo angehörten, überragen heute in der Höhe sogar die Autos der Luxusklasse. Diese seltsame Entwicklung ist dem Umstand geschuldet, dass heute 50% der Käufer Rentner sind, die dem Einstiegskomfort höhere Priorität beimessen, als den Fahreigenschaften. Überraschender Weise lassen sich aber auch die Jungen Käufer diese "Rentnerfahrzeuge" andrehen und finden sich dabei cool. PS-starke "Geländewägen" mit Breitreifen, die definitiv nie durch den Dreck müssen, haben ihre begeistertste Anhängerschaft bei Frauen, die den Überblick und das Gefühl der Sicherheit lieben und auf diesem Wege zum körperlich stärkeren Geschlecht aufschließen wollen. Emanzipation also als Erstreben von Eigenschaften, auf denen bei Männern seit Jahren herumgehackt wird.
Leider ist die Herstellung von Autos mit einem Ressourcenverbrauch verbunden, der den wenigsten Konsumenten bewusst ist. Ein Auto braucht rund 20 Tonnen Rohstoffe zu seiner Herstellung (schwere Autos entsprechend mehr), die überwiegend in fernen Ländern umgegraben werden. Angesichts der Tatsache, dass ein Westeuropäer in seinem Leben leicht fünf Autos "verkonsumiert", ein echter Irrsinn.
Heute (2014) dürfen Autos mit einem Verbrauch von unter 4 Litern, wie sie gegenwärtig von mehreren Autoherstellern angeboten werden, als bester Kompromiss aus Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit betrachtet werden, wenn der Verzicht auf ein Auto ausgeschlossen wird. eventuell sind sie sogar gesamtökologisch gegenüber Elektroautos im Vorteil, ebenso wie gegenüber Hybridautos, die in aller Regel mehr Treibstoffe benötigen, als Dieselgetriebene PKW und die wegen ihrer hochwertigen Rohstoffe einen erheblich größeren ökologischen Rucksack bei ihrer Herstellung aufweisen, als herkömmliche PKW.
Als ausgesprochener "Schuss nach Hinten" haben sich speziell die Abgasnormen Euro 5 und 6 erwiesen, weil sie über die Notwendigkeit eines Rußfilters (welcher in jedem Fall sinvoll ist) hinaus zur Reduktion von Stickoxyden Maßnahmen erfordern, die bei kleinen PKW als unwirtschaftlich galten. Dieser Umstand hatte unter Anderem zur Folge, dass heute kein einziger PKW der so genannten "Sub-Mini-Klasse" (die ohnehin bereits fast eine Tonne wiegt) mit Dieselmotor im Angebot ist. mindestens 80% der Autohersteler weltweit hat einen derartigen Sub-Mini im Programm und all diese Autohersteller bieten heute in einem anderen Fahrzeug einen sparsamen 3-Zylinder-Dieselmotor an. Aber keiner dieser Fahrzeughersteller hält es für nötig, diesen fertig entwickelten Dieselmotor in die fertig entwickelte Karosserie des selben Fahrzeugherstellers zu integrieren. Dabei könnte jeder dieser Fahrzeughersteller mit dieser Kombination das derzeit weltweit sparsamstes Auto gemäß westlicher Maßstäbe anbieten. Ein solches Verhalten lässt sich wirtschaftlich nicht begründen, da die Entwicklungskosten für diese Kombination selbst bei ausbleibenden Kunden alleine durch das damit verbundene Image zu rechtfertigen wären. Die verbleibende Frage lautet:
"Who killed the 3-Liter-Car?".
Dem Käufer bleibt somit mit den noch im Program befindlichen Diesel-"Minis" (diese Fahrzeugkasse wiegt bereits in der Regel rund 1.200 kg, was dem Begriff "Minis" etwas absurdes verleiht) die Möglichkeit, das bestmögliche Statement abzugeben. Ein derartiger "Minis", wie er unter anderem von VW, Fiat, Ford, Kia und anderen angeboten wird, ist zudem kostengünstiger, als ein Hybrid-Auto, in aller Regel ein im Vergleich zu früher luxuriöses Auto mit guter Straßenlage und hohem Sicherheitsniveau.
Es gibt eine wachsende Zahl von Personen, die bewusst auf ein eigenes Auto verzichten. Oft wird berichtet, dass das Leben dadurch entspannter wird und die empfundene Lebensqualität steigt. Obige Überlegungen zur "Kosten-Nutzen-Rechnung" der Mobilität bestätigen sich in dieser Erfahrung positiv. Der Schritt zum vollständigen Verzicht ist oftmals die Folge einer anfänglichen bewussten Reduktion der mit dem Auto gefahrenen Strecken, weil bei geringerer Nutzung des Autos die Kosten im Verhältniss zur gefahrenen Strecke nocheinmal deutlich unwirtschaftlicher werden. Nach Verkauf des Autos macht sich auch eine finanzielle Entspannung sehr angenehm bemerkbar. Voraussetzung ist in der Regel die Wahl des Wohnorts im sozialen Umfeld und in der Nähe des Arbeitsplatzes.
Die Bahn
Eisenbahnen sind leider bei weitem nicht so sparsam, wie oft vermutet (sie könnten auch sparsamer sein) - sind aber dennoch eines der sparsamsten Verkehrsmittel.
Mit dem Thema "Bahn" kommen wir zu den Verkehrsmitteln, die im Volumen eine geringere Rolle als Auto und Flugzeug spielen und die aufgrund der wesentlich höheren Energieeffizienz deutlich geringere ökologische Folgen haben. Die öffentlichen Verkehrsmittel haben vor allem auf den Ressourcenverbrauch einen sehr positiven Einfluss, sofern sie Auto- und Flug-Verkehr ersetzen können. Speziell die Bahn hat auch eine sehr große Kilometerleistung in ihrem Produktleben, so dass auch die Ressourcen zur Herstellung effizienter genutzt werden, als bei fasst allen anderen Verkehrsmitteln.
Nur in der Energiebilanz pro Kilimeter wird das positive Potential der Bahn leider oftmals überschätzt. Das Potential wäre eigentlich deutlich höher, denn die Bahn hat den niedrigsten Fahrtwiederstand von allen Verkehrsmitteln und somit das Potential zum geringsten Energieverbrauch. Aber auch bei der Bahn wird mit der Energie umgegangen, als wäre Energieeffizienz die unbedeutendste Größe von allen:
In den Zügen werden mit aufwändig designten Innenräumen immer mehr Sitzplätze entfernt. Das Gewicht der Waggons nimmt kontinuierlich zu, um Komfort und Geschwindigkeitstauglichkeit zu erhöhen. zur besseren Beschleunigung werden immer häufiger zwei Lokomotiven zusammengeschaltet. Hohe Geschwindigkeiten erhöhen den Energieverbrauch zusätzlich.
So haben wir heute die Situation, dass ein (moderner oder alter) Schienenbus weniger Energie, als irgend ein anderes Verkehrsmittel benötigt. Mit den modernen Hochgeschwindigkeitszügen wie dem ICE hingegen können die Drei-Liter-Autos im Energieverrauch bereits mithalten, wenn sie mit ein oder zwei Personen besetzt sind.
trotz allem gilt, dass die Bahn gegenüber dem Auto immer die bessere Wahl ist. Flächenverbrauch, Materialverbrauch und unterm Strich auch der Energieverbrauch liegen deutlich besser, als bei Autos oder Flugzeugen.
Nebenbei schont die Bahn auch die menschlichen Ressourcen. Bahnreisen ist vermutlich fast die entspannteste Art der Fortbewegung. Diese Homepage entstand beispielsweise überwiegend während meiner diversen Bahnfahrten. auf dem Laptop.
Bus
Busse sind mitunter die wirtschaftlichsten Verkehrsmittel.
Erstaunlicherweise hat der (halbwegs vollbesetzte) Bus unterm Strich den geringsten Energieverbrauch von allen Verkehrmitteln. Ein Bus mit etwa 60 Sitzplätzen verbraucht in der Regel rund 30 Liter Diesel pro 100 km. Das können nur langsame Eisenhahnen auf langen Strecken unterbieten (die dann aber immer noch schneller sind, als der Bus). Busreisen sind übrigens vielfach auch deutlich kostengünstiger, als Bahnreisen.
Übrigens hat auch bei Bussen in den letzten Jahrzehnten das Gewicht deutlich zugenommen. Die Oldtimer benötigten eher weniger Energie, als heutige moderne Busse. Die Effizienz großer Dieselmotoren ist bereits seit vielen Jahrzehnten sehr gut. Das sei nur am Rande erwähnt.
Neuerdings gestalten sich Busreisen auch in der Organisation sehr komfortabel, da die Städteverbindungen liberalisiert wurden. Portale wie die www.busliniensuche.de ermöglichen eine rasche Reiseplanung. Die Fahrten sind erheblich kostengünstiger, als in der Bahn. Sehr ärgerlich ist aus Sicht der Datensicherheit allerdings, dass eine Fahrt ohne Hinterlassung aller persönlichen Daten derzeit schwer möglich ist.
Das Fahrrad
Das Fahrrad ist mit Sicherheit das umweltverträglichste Verkehrsmittel zur Personenbeförderung. Zusätzlich fördert es die Gesundheit, stärkt die Psyche, schafft räumliche und wirtschaftliche Freiheiten und macht sowohl in der Freizeit, als auch im Alltag viel Spaß. Zwar gab es von Greenpeace auch schon lobenswerte Aktivitäten, die Herstellung von Fahrrädern nach ökologischen Gesichtspunkten zu verbessern. Zwar haben Fahrräder vermutlich in ihrer Lebensdauer die geringste Kilometerleistung im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln. Aber bei rund 15 kg zur Beförderung von 75 kg Mensch spielt der Ressourcenverbrauch im Vergleich zu allen anderen Verkehrsmitteln eine untergeordnete Rolle.
Die Möglichkeiten des Fahrrades, das Auto zu ersetzen, werden in der Regel eher unterschätzt. Probleme, wie das Fahren im Winter über vereiste Wege oder Transportaufgaben können mit geringem Aufwand elegant gelöst werden. Die wenigsten Fahrradfahrer wissen überhaupt, dass es für Fahrräder Spikes (Reifen mit Nägeln auf der Lauffläche) gibt, die selbst bei spiegelglatten Flächen zuverlässige Haftung haben.
Wie sollte man den Krempel sonst befördern?
Lastenanhänger für Fahrräder haben eine Transportleistung, die in Einzelfällen sogar die Möglichkeiten von PKW in den Schatten stellen kann. Ich habe bereits Doppelbetten mit einteiligem Lattenrost oder große Waschmaschienen mit Fahrradanhängern transportiert.
Fahrradfahrer absolvieren auf dem Arbeitsweg zeitsparend das "Spinning", wie das Ausdauerfördernde Fahren auf Standrädern im Fitnessstudio heißt und genießen somit ganzjährig beste Fitness. Fahrradfahren hat schon alleine für sich einen hohen Erholungswert und die Anfahrt zum Erholungsgebiet ist bereits Bestandteil der Freizeit, denn selbst in den meisten Metropolen gibt es grüne Adern auf dem Weg in die schönen Landschaften. Das Fahrrad erschließt dem Freizeitsportler auch manche entlegene Flecken, die mit dem Auto nicht erreicht werden können.
Der Naturgenuss mit dem Fahrrad oder durch Anfahrt mit anderen halbwegs umweltverträglichen Verkehrsmitteln hat noch eine spezielle Qualität, die selten bedacht wird: Für den Naturliebhaber sind die Folgen des Individualverkehrs meist die größte Einschränkung des Naturerlebnisses. Abgesehen von der reinen optischen oder akkustischen Belastung sind wir gerade in der Natur mit Fragen der Zukunft unserer Erde konfrontiert. Wer mit dem Auto die Anreise zum Naturgenuss absolviert, sieht sich dann mit den Folgen seines eigenen Handelns konfrontiert. Wer in der Natur nicht ausgesprochen aktiven "Fun-Sportarten" frönt, sondern auf die Stille und das Naturerleben einen gewissen Wert legt, den muss dies schmerzen.
Es ist hingegen für Fahrradfahrer oder nützer der Öffentlichen Verkehrsmittel ein ungemein erleichterndes Gefühl, während des Natur-Erlebens zu wissen, dass das eigene Verhalten die Natur nicht schädigt. Der Lärm, den ich höre, kommt von weit her und hat nichts mit mir zutun. Das ist die Sache anderer. Ich fühle mich intensiv verbunden mit meiner augenblicklich nahen Umgebung und genieße die Schönheit der Schöpfung, als deren Teil ich mich in diesem Moment begreife.
Mehr vom Autor zum Thema "Fahrrad" finden Sie auch unter der Domain www.muskelmotor.de.
Antriebsenergien für mobile Anwendungen
Wenn sich Menschen Gedanken über Wege aus der Abhängigkeit von Energieimporten machen, denken sie in der Regel zuerst über unser "Lieblingskind", das Auto nach. Selten wird der Versuch unternommen, bei der Suche nach alternativen Energien unter Berücksichtigung anderer Energieverbraucher ein gesamtheitliches Optimum zu erzielen. Die folgende Grafik soll verdeutlichen, dass bei Erweiterung des betrachteten Systems wesentliche Wirtschaftlichkeitspotentiale zu erzielen sind, in dem Energieformen bevorzugt dort eingesetzt werden, wo die Eignung am besten ist.
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Fest |
Gasförmig |
Flüssig |
Elektrizität |
Hausbrand |
Feste Brennstoffe problemlos nutzbar und daher zu bevorzugen |
Gasförmige Brennstoffe noch etwas zu wertvoll, da feste und gasförmige Brennstoffe problemlos verwendbar |
Flüssige Brennstoffe sind viel zu wertvoll für Hausbrand, da feste und gasförmige Brennstoffe problemlos verwendbar |
Geringe Installationskosten rechtfertigen nur in Überganssituationen schlechten Wirkungsgrad |
Stromerzeugung |
Feste Brennstoffe problemlos nutzbar und daher zu bevorzugen |
Gasförmige Brennstoffe noch etwas zu wertvoll, da feste und gasförmige Brennstoffe problemlos verwendbar |
Flüssige Brennstoffe sind zu wertvoll zur Stromerzeugung, da feste und gasförmige Brennstoffe problemlos verwendbar |
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Verkehr |
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Geringer Vorteil bei gerade noch vertretbarem Aufwand |
Begrenzte Verfügbarkeit, größter Nutzen wg. Energiedichte |
In der Gesamtheit eher geringe, faktisch derzeit noch gar keine ökologischen Vorteile bei hohem technischen Aufwand und Ressourcenverbrauch |
Eisenbahn |
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Wirtschaftliche Nutzung möglich; ökologische Nachteile waren in der Vergangenheit nicht gegeben; Neuerdings wegen Ölverknappung elektrische Antriebe geringfügig im Vorteil |
ökologisch und wirtschaftlich weitgehend ohne Nachteil - Elektroantriebe sind mit geringer Priorität zu bevorzugen |
Energie-Verbrauch allgemein |
Kohle |
Holz |
Stroh |
Energiepflanzen |
Abfallstoffe |
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Benzin |
Diesel |
Pflanzenöl |
Designerkraftstoff |
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Kohle |
Nuklearstrom |
Wasserkraft, Windkraft, Solarstrom |
NawaRo-Strom |
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Die Tabelle hat keinen Anspruch darauf, eine gesamtökologische Bewertung der Energieformen zu repräsentieren. durch die Farbgebung (Grün = positiv, Rot = negativ) soll hier zusätzlich die Eignung der Energieform für den jeweiligen Einsatz betont werden.
Der Wert verschiedener Energieformen
Generell wird dabei angenommen, dass flüssige Brennstoffe mittel- und langfristig den größten Marktwert haben und feste Brennstoffe den niedrigsten Marktwert. Gasförmige Brennstoffe liegen dazwischen. Am Beispiel der Kohle, welche im Handelspreis bei rund einem Viertel von Erdöl liegt, gilt dies heute schon. Allerdings ist hier in den nächsten Jahren mit einer Aufwärtskorrektur zu rechnen.
Elektrische Energie liegt auch wegen des aktuell sehr günstigen Kohle-Preises im Marktwert weit unter ihrem "tatsächlichen" Wert. Aufgrund des niedrigen Erzeugungswirkungsgrades in thermischen Kraftwerken sollte elektrische Energie heute deutlich höher bewertet werden, als Energie in Form von Brennstoffen. Möglicherweise wird Elektrische Energie auch in Zukunft einen höheren Wert haben, als Brennstoffe, da sie bei regenerativer Produktion mit hohen Investkosten verbunden ist und da die gleiche Fläche Sonnenkollektoren zur Wärmeerzeugung deutlich mehr Energie nutzen kann, als bei Photovoltaik zur Stromproduktion.
Bei der gesamtheitlichen Betrachtung wird deutlich, dass der Ersatz einer Ölheizung durch eine Gas- oder Feststoff-betribene Heizung bei weitem wirtschaftlicher ist, als der Ersatz eines Diesel-PKW durch einen alternativ betriebenen PKW mit eingeschränktem Nutzwert.
Der Bürger und Verbraucher hat heute die freie Wahl, entweder durch Verzicht auf ein Auto, durch Minimierung der zurückzulegenden Wege und / oder durch Kauf eines der sparsamsten gegenwärtig verfügbaren Autos mit einem Verbrauch von unter 4 Litern einen wesentlichen Schritt zur Reduktion seines Energieverbrauches zu leisten.
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