"Regenerative" Energien
Als Regenerative Energien werden Energieformen bezeichnet, die sich direkt aus der Sonne speisen (direkte und indirekte Nutzung von Sonnenenergie in Form von Strahlung, Wind und Wasserkraft) oder die sich innerhalb spätestens weniger Jahre wieder erneuern (nachwachsende Rohstoffe, Biomasse).
Die Sonne liefert bekanntlich ein vielfaches der Energie, als die gesamte Menschheit benötigt. Die Herausforderung besteht darin, die Energie nutzbar zu machen und in Wärme, elektrische oder mechanische Energie umzuwandeln.
Wesentliche Nutzungsformen regenerativer Energien sind unter Anderem:
Direkte Stromerzeugung
- Wasserkraft
- Windkraft
- Photovoltaik
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Biomasse
- Nachwachsende Rohstoffe
- Nutzbare organische Reststoffe
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Abb. 1) Energiemix Deutschland (Quelle: wikimedia)
In Deutschland ist der Anteil der regenerativen Energien an der Stromerzeugung vergleichsweise hoch im internationalen Vergleich. Nur wenige Länder wie Schweiz oder Skandinavien haben erheblich höhere Anteile an Wasserkraft.
Abb. 2 ) Anteil der regenerativen Energien am gesamten Primärenergiebedarf; Quelle: AG Energiebilanzen e.V.
Der Anteil der regenerativen Energien am gesamten Primärenergiebedarf ist noch einmal geringer. Den Löwenanteil an den regenerativen Energien macht Biomasse aus, überwiegend Formen von Energie, die anders als Solarenergie absolut begrenzt in den Förderquoten sind und die teilweise mit enormen ökologischen Belastungen verbunden sind.
Die in Abb. 2) gewählte Darstellungsweise stellt die direkten regenerativen Stromerzeuger ungünstiger dar (Wind, Photovoltaik, Wasserkraft), da bei diesen nur die erzeugte Energie angegeben wird, während bei den anderen Energien teilweise erhebliche Abschläge für Wirkungsgrade zu berücksichtigen sind, wenn es um die Stromerzeugung geht. Oft wird diese Darstellungsform gewählt, um die regenerativen Energien bewusst und in unsachlicher Weise unbedeutend erscheinen zu lassen. Hier ist die Intention dieser Darstellungsform die, zu zeigen, wie weit wir auf dem Weg zu einer echten Energiewende in Wirklichkeit noch zu gehen haben. Nachwievor sind die regenerativen Energien die einzige Alternative, die uns nach dem Ende der fossilen bleibt und ihre Erzeugung muss mit Hochdruck vorangetrieben werden!
Wie wir nun aus der Prognose der fossilen Energien wissen, steht vor uns die große Aufgabe, in wenigen Jahren und Jahrzehnten mit sehr viel weniger fossiler Energie auskommen zu müssen.
Um diese Aufgabe zu bewältigen, müssen wir gleichzeitig mit aller Kraft einerseits Kapazitäten zur regenerativen Energieerzeugung aufbauen.
Und andererseits müssen wir die Energieeffizienz sämtlicher Verbraucher und des gesamten Wirtschaftskreislaufes enorm verbessern so wie alle Möglichkeiten zur Reduktion des Energiebedarfs aufzeigen und ausschöpfen.
Das größere Potential zur Reduktion der fossilen Abhängigkeit besteht aus heutiger Sicht in der Reduktion des Verbrauchs.
Um die berühmte Formulierung "Faktor Vier" aufzugreifen: Wir haben die Chance, 75% des Energieverbrauchs durch Reduktion zu "ersetzen" und 25% des Energieverbrauchs regenerativ zu ersetzen.
Dieser Weg spart am meisten Ressourcen und es ist er einzig wirklich nachhaltig zu gehende Weg.
Bereits die Bereitstellung elektrischer Energie stellt hierbei eine enorme Herausforderung dar, wobei wir in Deutschland mit bald 25% regenerativem Anteil schon fast die Möglichkeit von 100% oder wenigstens 75% regenerativ in Sichtweite hätten, wenn wir die Energiewende weiter betrieben. Aber mit der Bereitstellung der Energie für Wärmebedarf und Verkehr sieht es deutlich schwieriger aus. Für die Bereitstellung "regenerativer" Wärmeenergie kommen leider überwiegend nachwachsende Rohstoffe bzw. Biomasse in Frage und hier sind die Steigerungsmöglichkeiten sehr begrenzt bzw. potentiell mit Hunger und ökologischer Zerstörung verbunden.
Die Kohle mag sich für die stationäre Bereitstellung von Wärmeenergie hervorragend eignen und man mag entgegen offiziell prognostizierter Kohlereserven mit einer statischen Reichweite von rund 118 Jahren hoffen, dass aufgrund der übergroßen Ressourcen noch mehr Kohle (zu höheren finanziellen, ökologischen und humanitären Kosten) zu fördern sei.
Aber wie wir später sehen werden, gibt es in allen Bereichen des Lebens und der Wirtschaft enorme Einsparpotentiale und aus dieser Sicht wäre gerade im Bereich fossiler Brennstoffe das offensive Angehen der vorhandenen Effizienzsteigerungspotentiale zu einem frühest möglichen Zeitpunkt sehr von Vorteil.
Letzte Aktualisierung: 21.08.2014
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