Wasserstoff, Windgas, "Freie Energie" & co.
Wasserstoff als Energiespeicher
Technologien um den Wasserstoff wurden in den vergangenen Jahren massiv mit öffentlich geförterten High-Tech-Studien fortentwickelt. Dabei ist Wasserstoff keine Energiequelle, sondern nur ein Energieträger. Angesichts der Tatsache, daß es in Zukunft ohnehin eine gewisse Menge flüssiger regenerativer Energien geben wird, ist es verwunderlich, daß ausgerechnet für das Auto, bei dem die Anwendung von Wasserstoff am komplexesten ist und die Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems noch schlechter sein wird, als der Wirkungsgrad von Verbrennungsmotoren hinauskommt, mit solcher Begeisterung verfolgt wird.
Wirkungsgradkette für den Betrieb eines Wasserstoff-Brennstoffzellen-PKW
Die Wirkungsgrade sind im Verhältnis zum Stand der Technik durchweg optimistisch angenommen (auf der Seite über Wasserstoffautos habe ich geringfügig andere Zahlen eingefügt).
Die bedeutendste Begründung für die Entwicklung von Wasserstofftechnologie ist die Möglichkeit, Solar- und Windstrom aus Zeiten eines Überangebots speichern zu können und in Zeiten eines Mangels nutzen zu können. Dabei ist zu bedenken, dass elektrische Energie, das Ausgangsprodukt zur Gewinnung von Wasserstoff, ohnehin eine sehr wertvolle Energieform ist, weil diese sonst mit sehr hohen Wirkungsgraden in nahezu beliebige Formen nutzbarer Energie gewandelt werden kann. Elektrische Energie hat somit allgemein einen erheblich höheren Wert, als Energie in Form von Brennstoffen oder Wärmeenergie, weswegen elektrische Energie heute beispielsweise zum Heizen nur selten eingesetzt wird.
Wenn nun elektrische Energie mit Hilfe von Wasserstoffspeichern (die technologisch zudem ebenfalls sehr aufwändig sind) und mit den oben berechneten schlechten Wirkungsgraden zur Wiedergewinnung elektrischer Energie gespeichert werden soll, dann sollten zuvor einige Alternativen untersucht werden, bei denen elektrische Energie wirkungsvoller genutzt werden könnte.
Gegenüber Elektroautos haben Wasserstofffahrzeuge den Vorteil, dass sie merklich höhere Reichweiten mit einer Tankfüllung erzielen können. Allerdings sind auch die Produktionskosten für Wasserstofffahrzeuge noch enimal merklich höher, als für Elektrofahrzeuge. Zudem ist der Wirkungsgrad von Elektrofahrzeugen um ein vielfaches höher, als der von Wasserstofffahrzeugen. Der Energieverbrauch von Wasserstofffahrzeugen dürfte um den Faktor 3 bis 4 höher liegen, als der von Elektrofahrzeugen. Das ist eine so geringe Effizienz zur Bereitstellung von Mobilität, wie sie in Zeiten knapper Energie eigentlich nicht mehr vertretbar ist!
Windgas als Energiespeicher
Als Windgas bezeichnet man Methan, welches aus elektrischer Energie gewonnen wird. Dabei wird mittels Elektrolyse Wasserstoff gewonnen. Dieser Wasserstoff wird zusammen mit CO2, welcher aus Kohlekraftwerken abgeschieden werden soll, zu Methan umgewandelt wird. Dieses Methan steht dann als Brennstoff beispielsweise zum Antrieb von PKW zur Verfügung. Teilweise werden Wirkungsgrade zur Herstellung von Windgas angegeben, die über 50% liegen sollen. Unterschlagen wird in diesen Fällen in der Regel der Energiebedarf, welcher zur Abschediung von CO2 aus den Kraftwerken erforderlich ist. Wahrscheinlicher dürften Wirkungsgrade um die 25% oder niedriger zu erreichen sein. Es sollte berücksichtigt werden, dass gleichwohl Windgas zuvor idealerweise aus regenerativen Energien gewonnen wird und gleichwohl zuvor aus Kohlekraftwerken mit hohem Aufwand CO2 abgeschieden wurde, dieses CO2 anschließend wieder von den PKW emittiert wird. Zudem ist der Gesamtwirkungsgrad von der elektrischen Energie bis zur Kurbelwelle des jeweiligen PKW eher noch schlechter, als der von reinen Wasserstofffahrzeugen. Ein weiterer Kritikpunkt sind die hohen Investitionskosten für die Anlagen zur Gewinnung von Windgas, wobei im Idealfall diese Anlagen maximal 10% der gesamten Zeit genutzt werden sollten weil sie ja nur zur Nutzung von Überschussstrom eingesetzt werden sollten. Vorgesehen sind Anlagen, die direkt bei einem Windkraftwerk stehen und die so auch Leitungsverluste vermeiden helfen sollen. Diese Anlagen kosten jedoch einen erheblichen Anteil der Kosten eines Windkraftwerkes.
Bislang, dass sollte Wasserstoffbefürwortern bewusst sein, wird Wasserstoff großtechnisch praktisch ausschießlich durch Reformierung von Erdgas gewonnen. Die erwünschte klimaneutrale Produktion mit Solarstrom findet bislang nicht in relevantem Ausmaß statt und gilt als unwirtschaftlich.
Elektro-Zusatzheizung als Alternative zur Verwendung überschüssigen Solar- und Windkraftstroms
Um Missverständnisse zu vermeiden: Elektroheizungen sind an sich in Zeiten, zu denen überhaupt noch ein nennenswerter Anteil der elektrischen Energie mit Kohlekraftwerken gewonnen wird, nicht sinnvoll. Es ist wesentlich sinnvoller, selbst die Kohle direkt zur Beheizung von Gebäuden zu nutzen, als den Kohlestrom, da auf dem Umweg über die Stromproduktion die dreifache Menge an Brennstoffen erforderlich ist, als zur direkten Heizung mit Brennstoffen (der Wirkungsgrad von Kohlekraftwerken liegt im Allgemeinen in der Größenordnung von 33% einschließlich Leitungsverlusten). So gesehen sind Nachtspeicherheizungen oder andere ausschleßlich elektrische Beheizungen für Wohnräume aus Gründen der Nachhaltigkeit im Allgemeinen alles andere als empfehlenswert.
Anders ist die Situation jedoch, sobald regenerative elektrische Energie im Überfluss vorhanden ist, die anders nicht genutzt werden kann. Hierfür gibt es bereits das Konzept einer Heizpatrone, welche in bestehende Heizsysteme integriert wird. Wenn also beispielsweise ein Haus bislang mit einem Gasbrenner über ein Warmwassersystem beheizt wird, so hat dieses Heizsystem in der Regel einen Wasserkessel in der Größenordnung zwischen 300 und 1000 Litern pro Haushalt zur Speicherung von Wärmeenergie in nicht unerheblichem Umfang. In dieses bestehende Heizsystem wird nun eine Heizpatrone eingefügt. Diese Heizpatrone ist Prinzip nichts anderes, als ein Tauchsieder, welcher den Warmwasserkreislauf zusätzlich aufheizen kann. Die bestehende Gasheizung liefert weiterhin den Löwenanteil der Wärmeenergie.
Der Anschaffungswert der Heizpatrone selber liegt bei unter 100 Euro. Das teuerste an dem System ist die Steuerungselektronik und eine sinnvollerweise hinzugefügte Elektronik zur separaten Abrechnung des zum Heizen genutzten Stroms. Die Leistung des Systems würde sinnvollerweise in der Größenordnung von 3000 Watt liegen, bei Mehrfamilienhäusern auch deutlich darüber. Diese Heizpatronen würden durch Fernsteuerung in Betrieb genommen werden, sobald Überschussstrom in solchen Mengen auf dem Strommarkt vorhanden wäre, dass alternativ Solar- und Windkraftwerke abgeschaltet werden müssten. Der so bezogene Strom würde vorbei am Hauszähler geleitet. Die Steuerung könnte über das Internet erfolgen, oder alternativ über die Parameter Frequenz und Spannung des herkömmlichen Stromnetzes.
Der Strom zur Zusatzbeheizung könnte beispielsweise kostenlos bezogen werden. In diesem Fall müsste der Nutzer die Investkosten tragen. Ein verplombtes Steuergerät würde gewährleisten, dass die Heizpatrone nur dann angeschaltet werden kann, wenn der Stromlieferant die kostenlose Nutzung frei gäbe. Der Stromlieferant erhieltel von dem Steuergerät lediglich die Bestätigung, sobald die Patrone, deren Leistung bekannt wäre, eingeschaltet wäre und könnte aus diesem Wert gegenüber dem Betreiber der Durchleitung den Verbrauch anzeigen.
Alternativ erhielte der Verbraucher einen zusätzlichen Zähler, welcher zeitgesteuert den jeweiligen Stromverbrauch gegenüber dem Netzbetreiber anzeigt. In diesem Falle könnte der Stromlieferant die Investkosten übernehmen und würde dem Kunden einen Strompreis berechnen, welcher gegenüber der Heizung mit Gas oder dem jeweiligen genutzten Brennstoff wirtschaftlich gerade im Vorteil wäre.
Der Vorteil dieses Systems gegenüber der Speicherung durch Wasserstoff oder Windgas bestünde in dem Nutzungswirkungsgrad von 100%. Ein Haushalt, der also Überschussstrom über eine Installation im Wert von wenigen Hundert Euro beziehen würde, würde mit einem "Wirkungsgrad" von 100% Erdgas einsparen und dem Gasnetz "wieder zur Verfügung stellen", hätte also eine um das vierfache höhere Ausbeute an "Windgas" (welches nicht produziert, sondern "nur" eingespart wäre), als spezielle sehr teure Produktionsanlagen für direkt erzeugtes Windgas.
Noch einmal wirtschaftlicher wären solche Systeme bei der Anwendung in Mehrfamilienhäusern und mit erheblich höheren Leistungen von beispielsweise 20 kW.
Wenn beispielsweise 10% aller Haushalte mit einem solchen System ausgestattet wären, könnte eine (negative) Pufferenergie mit der Leistung von 10 Kernkraftwerken bereitgestellt werden, welche mindestens über eine Stunde auf voller Leistung genutzt werden könnte. Eine solche Pufferenergie sollte ausreichen, um auch bei sehr hohen solaren Deckungsgraden eine Stabilität der Netze und eine weitgehende Auslastung der Solarkraftwerke zu gewährleisten.
Freie Energie
"Freie Energie" wird von ihren Befürwortern erklärt als Methode, Energie, die mit unseren allgemeinen physikalischen Methoden nicht ohne weiteres wahrnehmbar ist, aus dem Kosmos einzufangen und nutzbar zu machen. Vielfach wird als Begründung die mittlerweile wohl allgemein anerkannte Existenz von dunkler Materie oder Antimaterie angeführt, welche überall, also auch in einem Vakuum existieren soll. Ohne den Energieerhaltungssatz außer Kraft zu setzen, käme die Bedeutung für uns einem Perpetuum Mobile gleich. Das Erdölzeithalter käme uns in diesem Falle bald aus der Rückschau vor, wie uns heute die Steinzeit mit rückblickend unvorstellbaren Eingrenzungen unserer Möglichkeiten.
Mit den dem Autor vorliegenden Informationen kann die mögliche Nutzung "Freie Energie" oder "Raumenergie", wie sie manchmal genannt wird, weder für wahrscheinlich erklärt werden, noch grundsätzlich als Hirngespinst ausgeschlossen werden. Nach der Sichtung von mehreren Stunden Videomaterial von Anhängern der freien Energie und nach dem Besuch vieler einschlägiger Homepages kamen dem Autor keinerlei nachvollziehbare Ansätze für eine mögliche Nutzbarkeit oder eine verständliche physikalische Erklärung zu Gesicht.
Eine der häufigsten vermutlichen Irrtümer bei der Suche nach freier Energie ist die Verwechslung von Energiequellen und energiegeladenen Feldern. Ein Beispiel für ein Feld ist das irdische Magnetfeld, welches in seinem Bestand eine enorme Energiemenge beinhaltet. Aber diese Energiemenge kann nicht angezapft werden, solange sich beliebige "Motoren" in diesem Feld bewegen sollen, solange sie sich in ihrer Bewegung wieder an einen Ausgangspunkt zurückbewegen sollen. Ein weiteres Beispiel ist das Erdschwerefeld. Es ist schließlich nicht möglich, mit einem nicht angetriebenen Fahrzeug durch das Befahren eines beliebig gewundenen Weges mit unterschiedlichen Höhenniveaus die zum Fahren erforderliche Energie aus diesem Schwerefeld zu ziehen.
Ein Beispiel für eine Energiequelle bzw. einen Energiestrom ist die Sonnenstrahlung. Sie kann beispielsweise mit Photovoltaik-Zellen sehr effizient eingefangen und in nutzbare Energie umgewandelt werden. Im Sinne der Definition ist Solarenergie auch eine "Freie Energie"
Wenn nun die Dunkle Materie vermutlich tatsächlich (ebenso wie jede sichtbare Materie) enorme Energiemengen in sich geladen hat, so ist die Frage, ob sich diese Energie ohne geeignete Umwandlung verfügbar gemacht werden soll. Sähe diese Umwandlung dann der Kernenergie vergleichbar aus, mit den entsprechenden Folgen? Oder sollen doch nur existente Felder nutzbar gemacht werden, was vergleichbar dem Magnetfeld der Erde schwer möglich ist. Und wenn es tatsächlich Energieströme sein sollten, die unsichtbar durch die Erde strömten - wie sollen diese nutzbar gemacht werden, wenn uns bislang gar die Sensorik fehlte, um diese Energieströme überhaupt zu messen? Diese grundsätzlichen Fragen eines Maschinenbau-Ingenieurs mit einem physikalischen Anfangswissen sollen nur die Dimension der Problematik veranschaulichen. Vermutlich ist die Photovoltaik bereits eine der wirkungsvollsten denkbaren Nutzungen freier Energie. Aber im Gegensatz zu den vermuteten Energieströmen kann jeder Mensch die geballte Kraft der Sonne unmittelbar spüren, wenn er im Licht steht. Die vermuteten Energieströme verweigerten sich jedoch bislang jedem noch so ausgefeilten Sensorik-System, wenn man einmal von Experimenten großer räumlicher Ausdehnung absieht, die vereinzelte Teilchenzusammenstöße sichtbar machen konnten.
Was, wenn dem Menschen die Nutzbarmachung freier Energie verwehrt wäre?
Es gibt eine sehr negative Eigenschaft, die dem Wasserstoff, dem Windgas, der Freien Energie, ja auch der Kenkraft und leider sogar der sonst sehr reellen und hilfreichen solaren Energie gemein ist:
Das ist die Hoffnung, die sie den Menschen machen, die Hoffnung, sie könnten irgendwann die Energie genau so weiterhin verschwenden, wie sie es heute tun. Und diese Eigenschaft wirkt bereits seit Jahrzehnten sehr effizient in den Köpfen sehr vieler Bürger.
Sie bewohnen eine große Villa am Stadtrand, die nur unzureichend gedämmt ist oder eine Altbauwohnung in der Stadt, die beispielsweise zwischen 2.000 Litern Erdöl und dem vielfachen davon in einem Jahr zur Beheizung und Warmwasseraufbereitung benötigen (entsprechend rund 80.000 MJ/Jahr). Sie fahren einen Minivan mit einem Verbrauch von mindestens 7 Litern Diesel über 20.000 km/Jahr, weil sie ihre zwei Kinder ja sicher in den Kindergarten bringen wollen mit einem Gesamtbedarf von 1.400 Litern Pro Jahr (entsprechend rund 56.000 MJ/Jahr). Sie verbrauchen 4.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr, weil sie sich keine Gedanken machen wollen, wo in ihrem Haushalt diese Energie unnötig zwischen veralteten oder überflüssigen Geräten versickert (entsprechend rund 14.400 MJ/Jahr oder zurückgerechnet auf ein Kohlekraftwerk rund 43.000 MJ/Jahr). Ihren überflüssigen Konsum kurzlebiger Produkte gar nicht mit eingerechnet benötigen Sie pro Jahr rund 180 GJ, äquivalent der energiemenge von 4.500 Litern Rohöl. Mehr als 1.100 Liter Rohöl für jeden Menschen als typischer Verbrauch, bei vielen Bürern sogar erheblich mehr. Wie lange soll das gut gehen?
Und angesprochen auf die bevorstehende Energiekrise, die in den Grundzügen heute eigentlich fast jedem Bürger irgendwie gegenwärtig ist, antworten sie: "Ja, wie die Menschen mit Energie umgehen, ist ein Verbrechen. Und diese böse Autoindustrie hält bis heute die Wasserstoff- und Elektroautos zurück, obwohl diese eigentlich bereits fertig entwickelt sind. Und die Supermächtigen bringen alle 10 Jahre irgendeinen Erfinder einer Gewinnungsmaschine freier Energie um, damit wir abhängig bleiben von fossiler Energie."
"Und mit dem eigenen Verhalten, der uferlosen Verschwendung von Energie, hat das bevorstehende Problem nichts zutun? Nein, es gäbe ja Alternativen!"
Wie gesagt, es kann an dieser Stelle nicht ausgeschlossen werden, dass es in den nächsten Jahren eine neue Energieform in den Bereich der Nutzbarkeit tritt, die nahezu unbegrenzt verfügbar ist und die all unsere Energieprobleme wie auf einen Schlag löst. Aber die Grundlage, auf deren Basis wir das hoffen dürfen, ist sehr fragil. Genau genommen hat die Menschheit seit der Entdeckung der Kohlekraft und der anderen fossilen Energien keine Entdeckung mehr gemacht, die auch nur ein vergleichbares Potential geboten hat, wie es nur einer der drei großen fossilen Brennstoffe für die begrenzte Zeit der Nutzung geboten hat. Selbst die Kernkraft bot über das Vorkommen der bekannten Ressourcen weniger als 8% der nutzbaren Energiemenge aller fossilen Energien. Bezogen auf die daraus zu gewinnende elektrische Energie sind es wie gesagt nicht einmal 2-3% der Energie. Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik bieten ein zeitlich unbegrenztes Potential, aber ein in den Fördermengen pro Zeit begrenztes oder mit erheblichen Aufwendungen verbundenes Potential. Es wäre unrealistisch, zu sagen, die Solarenergie stünde bereit, den heutigen Energieverschwendungswahnsinn weiterzuführen, ohne dass dies ebenfalls gewaltige ökologische Folgen hätte und ohne übermäßige wirtschaftliche Aufwendungen.
Die Menschheit und damit jeder einzelne Bürger täte heute sehr wohl daran, intensivst alle verfügbaren Einsparpotentiale auszuloten, die uns zur Verfügung stehen. Das gilt insbesondere für die Potentiale, die nicht innerhalb weniger Wochen erschlossen werden können und die Verbraucher betreffen, auf die wir in besonderer Weise angewiesen sind. Vordringlich ist demnach die Raumheizung zu behandeln. Wer heute die Möglichkeit hat, in ein Passivhaus zu ziehen, ein solches zu bauen oder eine Baugemeinschaft zum Erbau eines solchen zu gründen, sollte diese unbedingt ergreifen. Ebenso ist die Organisation der räumlichen Verflechtungen eine eher langfristige Aufgabe mit hoher Bedeutung, die es anzugehen gälte. Wer die Möglichkeit hat, den Wohnraum für sich und seine Familie zu verkleinern, ohne der Rückzugsräume für jedes Individuum verlustig zu gehen, dem sei dieser Schritt wärmstens empfohlen. Bereits eine Wohnung, in der jeder Mensch ein kleines Zimmer für sich hat und in der es beispielsweise mit einer geräumigen Küche einen Gemeinschaftsraum gibt, ist gemessen an dem, was den Menschen in anderen Teilen der Welt oder zu anderen Zeiten zur Verfügung stand, ein erheblicher Luxus. Die Suche einer Wohnung nahe am Arbeitsplatz oder eine Arbeitsstelle nahe der Wohnung wäre ebenfalls ein bedeutsamer Schritt, um die Abhängigkeit von Energie in den empfindlichen Punkten zu mindern. Ein sparsameres Auto ist schnell gekauft, bei entsprechend kurzer Distanz zum Arbeitsplatz insbesondere auch ein Fahrrad. Auch der Konsum unbedeutender Güter ist eher rasch umgestellt, aber gerade deswegen wären dies auch Schritte, die man heute gehen könnte und die man nicht verschieben müsste. Ein derartiges Verhalten wäre auch ein sichtbares Zeichen für die Umwelt, ein sichtbares Bekenntnis zur Verantwortung.
Warum diese Beispiele hier gebracht werden, ist mit dem Hinweis verbunden, dass Energieabhängigkeit in Krisenzeiten ein individuelles Problem ist, welches vorausschauend individuell gelöst werden kann. Wer erkannt hat, dass die Alternativen mit großen Unsicherheiten verbunden sind, der ist zum Handeln motiviert. Und zum Handeln in der Lage ist in gewisser Weise jeder Einzelne. Wir müssen nicht auf das Perpetuum Mobile warten.
Das Gedankenmodell "Perpetuum Mobile" mit den Auswirkungen auf den übrigen Ressourcenverbrauch
Es gibt noch einen weiteren Grund, weswegen es für die Menschheit sehr vorteilhaft wäre, wenn sie sich von der kaum begründeten Hoffnung auf neue relevante Energiequellen nicht verführen ließe, in der Anpassung ihres Energieverbrauchs an das vorhandene Angebot nicht anpassen zu müssen:
Der Energieverbrauch ist nur eine Facette des verschwenderischen Umgangs mit allen verfügbaren Ressourcen dieses Planeten. Gleichzeitig, und vielfach auch bedingt durch die Energieverschwendung, verbrauchen wir eine Vielzahl anderer wertvoller Ressourcen mit ähnlicher Geschwindigkeit. Silber, Blei, Kupfer und viele andere Ressourcen sind ebenfalls bereits zu mehr als zur Hälfte erschöpft und werden den gegenwärtigen Wahnsinn nicht mehr viele Jahrzehnte in gleicher Weise unterstützen können. Auch die ökologischen Folgen unseres Wirtschaftens, also der Verbrauch an der Ressource Erdoberfläche, sind erheblich und führen schon heute zu enormen Einschränkungen der Lebensqualität vieler Erdenbürger.
Ein maßvollerl Umgang mit Energie ist in vielen Fällen auch verbunden mit einem verringerten Konsum an anderen Ressourcen. Um es deutlicher auszudrücken. Würde heute ein Perpetuum Mobile erfunden, so wäre dies eventuell angesichts der diese Erfindung begleitenden Folgen nicht einmal notwendig ein Gewinn für unsere Umwelt. Vielleicht bekämen wir die Klima-Problematik besser in den Griff. Aber was würde Menschen fortan davon abhalten, Autos zu fahren, die jeweils 4 Tonnen oder mehr wiegen würden. Wir erleben ja bereits heute, dass Bürger alles mitmachen, was ihnen die Werbung vorbetet und dass sie dabei jegliches Gefühl für diese Welt außer Acht lassen.
Ein vorsichtiger Umgang mit Ressourcen jeglicher Art ist heute die angemessene Antwort auf die bevorstehenden Probleme. Alles andere ist Traumtänzerei und es gefährdet den Frieden auf diesem Planeten, so wie unsere Lebensgrundlagen.
Wie wir später sehen werden, ist ein angemessener Umgang mit Energie zudem gar nicht so schwierig, es ist im Prinzip der leichteste aller denkbaren Wege in eine friedliche Zukunft mit hoher Lebensqualität.
Anders herum betrachtet: Wenn man weiß, wie viel man mit ganz wenig Energie bewegen kann, dann interessiert einen die Energie weniger, als die Möglichkeiten, die sie uns bietet. Denken Sie doch nur einfach einmal daran, wie spielend leicht im Vergleich zum tonnenschweren Auto ein Fahrradfahrer sich von einem Ort zum anderen bewegt. Mag sein, dass es etwas langsamer vor sich geht. Aber wer hat uns die Zeit genommen? Wieso müssen wir plötzlich auf der ganzen Welt gleichzeitig präsent sein und von einem Kontinent zm anderen "jetten"? Wir landen doch wieder in einem Hotel für Europäer und lernen die einheimischen nur als Diener kennen. Sind wir reicher, wenn wir Waren mit billiger Energie dreimal um die Erde transportieren können, um das Lohngefälle für unseren Konsum zu nutzen. Am Ende können wir nichts mehr produzieren, weil wir selber zu teuer geworden sind, und können nur noch den Konsum und unsere Zukunftsängste "managen" - als Abhängige von billiger Energie und Billigarbeitern.
Die Rolle der Supermächtigen
Die Gedanken an freie Energie und an andere alternative Energien sind freilich nicht ganz zu trennen von den Interessen der Energieindustrie, die von der Verknappung der Rohstoffe recht profitabel leben kann. Im Falle der Solar- und Windkraftenergie ist gegenwärtig (im Jahr 2014 in Deutschland) gut zu erkennen, wie eine Bundeskanzlerin das erfolgreiches Modell der Einspeisevergütung sehr wirkungsvoll dahingehend zerstört, dass all die vom Bürger mit Milliarden gestützten Entwicklungen einer deutschen nachhaltigen Industrie ebenfalls zerstört werden. Wer diese Vorgänge verfolgt hat, kann nicht umhin, in diesen Handlungen die Intention der großen Energielieferanten zu vermuten.
Von daher ist der Gedanke nicht ganz abwegig, die Energiegiganten oder genauer gesagt, deren mehrheitliche Aktienbesitzer, würden in ähnlicher Weise mit Entwicklungen zur Gewinnung alternativer Energien verfahren. Wie aber bereits auf der Startseite angemerkt, dürften die Vertreter des Energiegeschäfts vor allem zwei Ziele verfolgen: Das Fernhalten von Alternativen, aber insbesondere auch die Schaffung einer besonderen Abhängigkeit durch Initiierung eines verbrauchsintensiven Lebensstils. Und zumindest letzteres ist ihnen in den letzten Jahrzehnten in bravouröser Weise gelungen.
Das Thema "Freie Energie" könnte von ihnen rein theoretisch sogar gleichzeitig in zweierlei Weise gegen die Interessen der Erdenbürger verwendet werden: Zum einen natürlich dadurch, dass sie ein potentielles Wissen über deren Nutzbarmachung an sich gerissen hätten und damit der Öffentlichkeit verborgen hätten und zum anderen, in dem sie einen Mythos um diese freie Energie weiterhin bewusst pflegen, weil dieser Mythos wirkungsvoll verhindert, dass die Menschen sich der Angewiesenheit auf zur Neige gehende fossile Ressourcen im Angesicht ihres verschwenderischen Lebensstils bewusst werden. Im Falle der Elektroautos ist recht gut zu beobachten, wie die Autoindustrie mittlerweile mit gewissem Eifer insbesondere große Automobile elektrifiziert, weil sie weiß, dass diese auch mittelfristig keinen durchschlagenden Erfolg bei der Verdrängung von Verbrennungsmotoren haben werden und dass selbst für diesen Fall die Energieabhängigkeit und insbesondere die Ressourcenabhängigkeit enorm hoch bleiben wird. Hierbei ist anzunehmen, dass die Autohersteller nicht alleine im eigenen Interesse handeln, denn schließlich verkaufen Autohersteller nicht das Benzin, sondern nur die Autos. Es ist zu vermuten, dass die Autohersteller auf Geheiß der Erdölindustrie handeln, die im Verbund mit den sie besitzenden großen Bankiersfamilien erheblich mehr Macht haben, als jeder einzelne Autohersteller.
Der aus diesen Überlegungen resultierende Appell an den Leser lautet:
Wenn Sie tatsächlich Physiker sind und wenn Sie konkrete Anhaltspunkte zur Entwicklung von Maschinen zur Nutzung freier Energie haben, dann forschen Sie weiter und legen Sie sich eine Strategie zurecht, wie sie jeden neuen Wissensschritt zuvor an vielen verborgenen Stellen bei vertrauenswürdigen Freunden, die voneinander nichts wissen dürfen, hinterlegen und wie Sie im Erfolgsfalle gewährleisten können, dass die Mächtigen Ihre Erfindungen nicht vereiteln können.
Wenn Sie aber nicht zu der sehr kleinen Gruppe von Personen mit entsprechenden Einblicken gehören, wenn Sie keine besonderen Physik-Kenntnisse haben und wenn Sie kein besonderes Interesse verspüren, alle Lebensenergie in dieses Thema zu investieren - dann verhalten Sie sich bitte so, als wenn es diese Alternative nicht gäbe. Wenden Sie einen erheblichen Teil Ihrer Gedanken, ihrer freizeitlichen Mühen und einen gewissen finanziellen Beitrag auf die Frage, wie Sie unabhängig von Ihrem derzeitigen hohen Energieverbrauch werden können. Diese Aufwendungen werden sich voraussichtlich innerhalb überschaubarer Zeit für Sie und Ihre Familie auszahlen, in dem Sie gegenüber den gleichgültigen Bürgern eine für kommende Energiekrisen wesentlich komfortablere Ausgangssituation einnehmen werden.
Letzte Aktualisierung: 30.08.2014
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